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Schon 450 Vorfälle: Orcas greifen Boote vor spanischer Küste an

Ein Orca schwimmt in der Straße von Gibraltar auf ein Fischerboot zu.

Ein Orca schwimmt in der Straße von Gibraltar auf ein Fischerboot zu. Die schweren Angriffe der Raubtiere richten sich vor allem gegen Segelschiffe.

Ein Segelboot war nach Angaben des örtlichen Seenotrettungsdienstes am Donnerstagmorgen (25. Mai) unter britischer Flagge in der Straße von Gibraltar unterwegs, als plötzlich mehrere Orcas auftauchten und das Schiff angriffen. Die Wal-Gruppe habe den Rumpf der „Mustique“ durchschlagen und das Ruder zerbrochen.

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Nach einem Hilferuf der vierköpfigen Besatzung eilte die Seenotrettung nach Behördenangaben mit einem Schnelleinsatzschiff und einem Hubschrauber herbei. Die Retter hätten eindringendes Wasser aus dem Rumpf gepumpt und die 20 Meter lange Jacht in den Hafen von Barbate in der Provinz Cádiz geschleppt.

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Forschergruppe dokumentiert mehr als 450 Orca-Interaktionen

In der Passage von Gibraltar vor der Küste Spaniens kommt es seit drei Jahren immer wieder zu ähnlichen Vorfällen. Der spanisch-portugiesischen Forschungsgruppe GTOA, die die Population der Iberischen Schwertwale dokumentiert, wurden von betroffenen Seefahrerinnen und Seefahrern zwischen 2020 und 2022 mehr als 450 „Interaktionen“ mit Orcas gemeldet. In jedem fünften Fall hätten die Schiffe abgeschleppt werden müssen, meistens aufgrund von beschädigten Rudern.

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Schwerste Beschädigungen wie bei der „Mustique“ seien zwar die Ausnahme. Nach Angaben der Deutschen Stiftung für Meeresschutz, die das ungewöhnliche Verhalten der hochsozialen Raubtiere vor der Küste Spaniens ebenfalls beobachtet, wurden aber schon vier Schiffe durch Wal-Angriffe in gefährliche Notlagen gebracht.

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Der erste schwere Vorfall wurde Ende Juli 2022 dokumentiert, als ein Segelboot vor der Küste von Portugal in der Nähe des Dorfes Sines nach einem Orca-Angriff unterging. Vier Crew-Mitglieder mussten in ein Rettungsboot umsteigen. Vier Monate später versenkten Orcas ebenfalls in portugiesischen Gewässern ein weiteres Segelboot, das etwa 25 Kilometer westlich von Viana do Castelo unterwegs war. Die vierköpfige Besatzung konnte sich retten.

Inzwischen häufen sich die Orca-Angriffe in der Straße von Gibraltar vor Spanien. Zuletzt wurde Anfang Mai das Segelboot „Alboran Champagne“ eine halbe Seemeile vor Barbate auf vergleichbare Weise von Orcas angegriffen wie nun die „Mustique“. Das 16 Meter lange Charterboot vom Typ „Sun Odyssey 519“ aus Mallorca war nach Angaben der Seenotrettung gegen Mitternacht auf dem Weg von Madeira nach Benalmádena bei Malaga, als die Tiere das Ruder des Schiffes beschädigten und ein Loch in den Rumpf rammten.

„Im ersten Moment dachte ich, dass wir etwas gerammt hatten. Aber schon nach kurzer Zeit war uns klar, dass es Orcas sind“, sagte ein Schweizer Crew-Mitglied der Zeitung „Blick“ nach der Attacke. Das demolierte Schiff sei von der Seenotrettung in Schlepptau genommen worden, dann aber kurz vor der Hafeneinfahrt gesunken.

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Raubtiere greifen vor allem Segelboote an

Warum die hochsozialen Raubtiere so viele Schiffe angreifen, ist den Forscherinnen und Forschern ein Rätsel. Über die Ursachen gibt es bisher nur Vermutungen. Den Daten der Forscherinnen und Forscher von GTOA zufolge haben es die Schwertwale größtenteils auf Segelboote mit einer Länge bis zu 15 Metern abgesehen. Ziel der Orcas sei meistens das Ruder.

Deckungsgleiche Beobachtungen von betroffenen Seglerinnen und Seglern würden außerdem zeigen, dass ältere Tiere das Verhalten inzwischen an ihren Nachwuchs weitergeben. „Vieles spricht dafür, dass wir es hier mit einer kulturellen Entwicklung zu tun haben. Eine Kultur, die darin besteht, bestimmte Boote zu stoppen. Sie wissen genau, was sie dafür machen müssen. Es ist eine mehr als erstaunliche und faszinierende Intelligenzleistung und gleichzeitig ein Dilemma“, sagt der Biologe Ulrich Karlowski von der Deutschen Stiftung Meeresschutz.

Eine Orca-Gruppe taucht in norwegischen Gewässern

Eine Orca-Gruppe versammelt sich in norwegischen Gewässern. Die hochsozialen Schwertwale gehören zur Gruppe der Delfine.

Empfehlungen dafür, wie sich Bootskapitäninnen und Bootskapitäne bei Orca-Angriffen verhalten sollten, hat die Forschungsgruppe GTOA auf ihrer Website zusammengefasst. Besonders wichtig: Motor, Autopilot und Echolot ausschalten und das Ruder möglichst nicht fixieren. Die Orca-Interaktionen hält die Gruppe außerdem auf einer Onlinekarte mit verschiedenen Warnstufen fest.

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