Tag fünf im Ruhrgebiet

„Perfektes Dinner“-Köchin nach letztem Platz beleidigt: „Ihr müsstet spüren, was ich meine“

Etwas überfordert mit der Vorspeise: Die Dinner-Runde aus dem Ruhrgebiet.

Etwas überfordert mit der Vorspeise: Die Dinner-Runde aus dem Ruhrgebiet.

„Ich werde gewinnen, weil ich die feine Küche gekonnt mit Bodenständigkeit verbinde“: Siegessicher startet Gabriele (54) in den letzten Dinner-Abend im Ruhrgebiet. Nicht nur verbrachte die stets sorgfältig gestylte Journalistin aus Mülheim an der Ruhr (Esma: „Eine feine, präsente Dame“) als Romanistik-Studentin ein Austauschjahr an der Loire. Sie sieht es auch als ihre Mission, der bunt gemischten und teils recht saloppen Dinner-Truppe die rustikal-noblen Spezialitäten Frankreichs samt Weinen nahezubringen.

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Motto: „French Kisses“ Vorspeise: Bambi küsst Gänserich Hauptspeise: Beschwipste Ochsen küssen besser Nachspeise: Beschwingter Schokoladen-Kuss

„Ihr seid heute irgendwie nicht so ausgelassen wie sonst!“

Die Lehrstunde beginnt bereits mit dem Aperitif: „Wenn ihr ihn ein bisschen zwischen Zunge und Gaumen verwahrt, müsstet ihr eigentlich spüren, was ich meine“, kommentiert sie das gute Tröpfchen: „Dann sollte er eigentlich im Abgang ein schönes, trockenes Champagneraroma haben.“ Und als sie eher in ratlose Blicke der vornehmlichen Biertrinker blickt, fragt sie etwas vehementer nach: „Merkt ihr es kribbeln?“ Wieder Schweigen, bis Simon (31) die Situation rettet: „Ich spüre die Sonne des Loire-Tals.“ Esma wiederum reagiert unverblümter: „Nett gemeint, aber Wein ist halt so gar nicht meins.“

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In Gabrieles Fachwerkanwesen und weitläufigem Garten entspinnt sich daraufhin ein etwas bemühter Abend, was auch der Gastgeberin nicht verborgen bleibt: „Ihr seid heute irgendwie nicht so ausgelassen wie sonst!“ – „Vielleicht ein bisschen müde“, erwidert Frank, aber zu beobachten ist auch: leicht überfordert von so viel demonstrativer Weltgewandtheit. Gabriele macht nämlich aus jedem Menügang eine Fragestunde: „Was steckt hier in der Suppe? Schmeckt ihr es?“

„Versteh ich nicht und find ich nicht okay“

Die Kombination ihrer Vorspeise - Suppe aus Gänseschmalz-Maronen mit Rehschinken – erschließt sich der Gruppe nämlich genau so wenig wie ihre eindrucksvolle Sammlung historischer Sättel („Der hier ist von 1837, sicher von einem Revolverhelden“). Dazu kommt laut Stephen „mangelndes Handwerk“: Das Bœuf bourguignon im Hauptgang sei „so trocken, dass ich nach jedem Bissen einen Schluck Bier trinken musste“. – „Wie geraspelte Holzspäne“, ergänzt Esma und überträgt es auch auf die Cognac Mousse au Chocolat zum Dessert: „Als ob ich in Kuvertüre beiße.“

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Anspruch und Feedback liegen bei Gabriele also weit auseinander. So darf es statt „Cheers!“ nur „Salut“ heißen, und zum Fleisch gibt es keine Pilze, sondern „Champignons de Paris“. Das goutiert die rustikale Ruhrpott-Runde mit zurückhaltenden 24 Punkten, was Gabriele auf den letzten Platz katapultiert – auch in puncto Reaktion: „Versteh‘ ich nicht und find ich nicht okay.“ Gewinner mit 31 Punkten ist Simon mit seinem philippinischen Menü und sympathischer Reaktion: „Damit hab‘ ich nicht gerechnet.“ Darauf ein munteres Cheers? Salut? Oder einfach: Prost!

RND/Teleschau

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